Martyrs Ende Erklärung und Filmanalyse

Das Gemälde Martyrs von Pascal Laugier wurde 2008 auf den Filmfestspielen von Cannes präsentiert und löste beim Publikum gemischte Reaktionen aus. Realistische Folterszenen, detaillierte Darstellung der Qualen der Hauptfiguren und ein ungewöhnliches Ende – all das macht den Film schwer wahrnehmbar, weckt aber auch Interesse. Der Film berührt nicht nur ewige Themen, sondern gibt in einem offenen Ende auch eine eigene Antwort. Indirekt und vorsichtig regt es zum Nachdenken über die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ergebnisses an.

1. Die Handlung der Hauptfiguren und ihre Besonderheiten.

Die Geschichte erzählt von zwei Mädchen, die sich als Kinder in einer Klosterunterkunft treffen. Lucy erlebte schreckliche Ereignisse: Folter, Gewalt und Missbrauch durch unbekannte Menschen. Und es ist Anna, die versucht, die Albträume und seltsamen Bilder zu überwinden, die ihre Freundin verfolgen. Trotz der gravierenden Verschlechterung von Lucys Geisteszustand mit zunehmendem Alter verschwinden gegenseitige Hilfe und Unterstützung nicht. Auch als Lucy nach den Urhebern ihrer Folter sucht und sie tötet, hilft ihr Anna über sich selbst hinweg, die Leichen loszuwerden. Doch aufgrund der Wechselfälle der Handlung gerät sie selbst in eine Falle: Was sie erwartet, ist das, was ihre Freundin erlebt hat.

Der entscheidende Punkt, den die Anhänger der Organisation offenbaren, liegt in ihrem blinden Glauben an die Idee von Leben und Tod. Eine Organisation, die dem Konzept der Martyrs folgt, ist bereit, alles zu tun, um die Frage nach dem Leben nach dem Tod zu beantworten, und Anna fällt in ihre Hände. An der Spitze von allem steht Mademoiselle, die in diesem grausamen Film zu einer Schlüsselfigur im Gedankenkonzept des Autors werden wird.

2. Die Rolle von Bildern des Unbekannten in der Handlung.

Im Verlauf der Geschichte wird deutlich, welche Art von Albträumen Lucy ihr ganzes Leben lang quält. In der Fluchtszene gelingt es ihr als Kind nicht, eine um Hilfe bettelnde Frau zu retten. Schuldgefühle nehmen die Form eines Monsters an, das die Heldin verletzt und sie auf den Weg der Selbstzerstörung treibt. Was letztendlich zum Selbstmord führt.
Was das gesamte Thema der im Film gefundenen Bilder angeht, kann man von ihrem hellen Kontrast vor dem Hintergrund des scharfen Naturalismus sprechen. Eine detaillierte Darstellung von Folter und Mobbing, die Tiefe der Realität des Geschehens unterstreicht die mystische Komponente in der Gesamtkomposition.

Das Leben nach dem Tod selbst scheint das komplette Gegenteil des üblichen Kanons zu sein. Der Regisseur deutet an, dass nicht alles so trübe ist, wie es die Menschheit träumt, dass hinter der Grenze Schrecken lauern, die man sich kaum vorstellen kann. Hier können wir eine Parallele zu der bekannten Geschichte des Christentums über Jesus Christus ziehen, der ebenfalls die Rolle eines Martyrs spielt. Sein Unterschied liegt jedoch in seiner freiwilligen Entscheidung und dem Wissen darüber, was ihn erwartet. Die gefolterten Mädchen werden zu Geiseln der Situation und begeben sich auf der Suche nach Erlösung ins Unbekannte.

3. Das Konzept der Martyrs

Am Beispiel der Organisation entdeckt der Betrachter die grausame Wahrheit darüber, wozu Menschen auf dem Weg der Seinserkenntnis bereit sind. Aus dem Dialog zwischen Mademoiselle und Anna wird deutlich, dass es mehrere Phasen gibt, in denen sich ein Mensch noch zu Lebzeiten dieser Akzeptanz des Todes nähert. Wenn die Seele den Körper bereits verlassen hat und nur noch eine leere, aber lebendige Hülle zurückbleibt. Man hat den Eindruck, dass die Anhänger des Konzepts negativ sind, aber wenn man sich ihre Ziele und Motive genauer ansieht, kann man seine Meinung ändern. Sie verkörpern also die unerschöpfliche Neugier der Menschheit auf spannende philosophische Fragen, die nicht bereit ist für die Wahrheit, nicht bereit in ihrem Wunsch, das gewünschte Ziel zu erreichen. Und an diesem Beispiel gibt der Autor ein detailliertes Konzept unserer Gesellschaft und der menschlichen Angst vor dem Unbekannten. Wenn man ein Ergebnis hat, ist es schwierig zu beurteilen, wie menschlich die Wege sind, dieses zu erreichen. Hier offenbart sich der Dualismus unserer Existenz.

Finale des Films „Martyrs“ (2008)

Die ganze Grausamkeit des Bildes, jeder Handlungsschritt führt unermüdlich zu einer offenen Lösung. Auf die Frage der Leidenden wird indirekt geantwortet: Was erwartet einen Menschen nach dem Tod? In dieser subtilen und schwer fassbaren Zusammenfassung liegt das Können des Regisseurs – mit diesem Wissen kann man nicht leben. Das Bild lässt den Betrachter denken, dass nicht alle verschlossenen Türen geöffnet werden müssen. Was erwartet einen Menschen nach dem Tod? In dieser subtilen und schwer fassbaren Zusammenfassung liegt das Können des Regisseurs – mit diesem Wissen kann man nicht leben. Dies beweist für uns den letzten Dialog zwischen einem Mitglied der Organisation und Mademoiselle, die die Geschichte mit ihrem Selbstmord beendet.

Und es sind diese letzten Minuten, die für den Zuschauer unvergesslich werden. Das Bild führt zu der Überlegung, dass nicht alle verschlossenen Türen geöffnet werden müssen. Am Ende sehen wir, womit der Film begann: eine Auswahl von Aufnahmen aus der Kindheit der Hauptfiguren. Der Regisseur lässt einen Kreislauf vor uns entstehen und informiert uns darüber, dass der Sinn des Lebens im Leben selbst in seiner außergewöhnlichen Vielfalt liegt. Und es ist das Streben nach Illusion, das uns von der Gegenwart trennt, die die Hauptantwort auf alle Fragen ist.

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